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Darf es auch etwas weniger sein?- die ideale Zweitkamera (Teil 2)
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Wem das immer noch zu viel zu tragen ist, der kann sich ein Smartphone mit Kamera zulegen, sofern nicht sowieso vorhanden. Die Anbieter trommeln gern mit ihren hochwertigen Kameramodulen, teilweise direkt geliefert und speziell entwickelt in Kooperation mit namhaften Herstellern wie z.B. Leica oder Canon.
Das alles kann aber über ein bauartbedingtes Problem von Mobiltelefonen nicht hinwegtäuschen: die verbauten Sensoren sind extrem klein und arbeiten permanent am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Zum Vergleich: ein Vollformat-Sensor hat eine Fläche von 864mm2, während der Sensor im iPhone XS zum Beispiel es auf gerade mal 40,6mm2 bringt, die Firmware im Kameramodul holt wirklich alles aus dem Sensor heraus.
Gleiches gilt für die Objektive, die natürlich auch möglichst flach sein sollen, was an sich schon der Funktion zuwider ist. Hinzu kommt eine enorm große Blendenöffnung, fixiert im Bereich um f/2,0, was wiederum dem winzigen Sensor und dem passend geringen Durchmesser der Optik geschuldet ist. Das kann unter guten bis optimalen Lichtbedingungen durchaus immer noch beeindruckende Fotos generieren. Aber sobald Bedingungen sich verschlechtern, passiert selbiges mit der Qualität der Aufnahmen. Da die Blende sowieso auf sehr hohem Wert fix ist und die Verschlusszeit auch nicht allzu lang werden darf, bleibt nur ein Ausweg: der ISO-Wert schießt ungebremst in die Höhe und fordert entsprechenden Tribut, die Aufnahmen werden schlicht unscharf und rauschen. Übrigens ist auch das Speichern von RAW-Dateien nicht vorgesehen- was angesichts der Qualität des Ausgangsmaterials auch nur bedingt sinnvoll wäre.
Derlei Eigenschaften würden beim Test einer echten Kamera nur ein mitleidiges Kopfschütteln hervorrufen. In einem Mobiltelefon mit Fotomodul wird das, beeindruckt von Aufnahmen, die unter gut geeigneten Bedingungen gemacht wurden, ganz anders beurteilt. Das macht aber nichts besser.
Und was haben wir jetzt gelernt? Wenn man auf hohem Niveau auf jede Situation vorbereitet sein will, dann wird eine MFT Kamera das Kleinste sein, was man sich als Zweitkamera zulegt.
Wenn man bereit ist, Abstriche in der Flexibilität zu machen, dann kommt man mit einer hochwertigen „Point & Shoot“ Kamera als Kompromiss auch noch recht weit.
Eine Handykamera ist und bleibt nur eine Funktion eines Telefons, die den Rahmenbedingungen des übergeordneten Gerätes unterworfen ist und ihre Stärken mehr aus der Rechenpower & Firmware denn aus der Qualität der Hardware zieht. Durchaus geeignet um Schnappschüsse und Selfies für Facebook, Instagram & Co. zu schießen, aber zum ernsthaften Fotografieren weder gedacht noch geeignet.
Link: Sensorgrößen im Vergleich https://de.wikipedia.org/wiki/Bildsensor#/media/Datei:Sensorformate.svg
Andreas Glummert // Hamburg Finkenwerder //andreas@glummert.de // Tel: +49151 23 40 05 87